Achtsamkeit im Alltag

von Kirsten

Achtsamkeit im Alltag, was ist das eigentlich und warum sollte man ab und zu innehalten und bewusst leben? Ich finde gerade die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass man merkt, wie sehr Alltägliches wie Freunde und Familie treffen, ein Cafébesuch, der Gang zum Sport(verein) oder einfach der Grillabend mit den Nachbarn zu unserem Wohlbefinden beiträgt.

Achtsamkeit leben heißt, dass man sich selbst und die Dinge, die man im Alltag erfährt, bewusst(er) wahrnimmt. Das kann insbesondere im stressigen Alltag dazu führen, sich auf die eigentlich wesentlichen Dinge zu besinnen. Ich bin absolut kein Profi im Thema und bewundere die Menschen, die die Energie (und Zeit) finden, morgens zu meditieren und einen Moment ganz bei sich zu sein. Trotzdem finde ich, dass man auch im kleinen Umfang Achtsamkeit in seinen Alltag einbauen kann. Sei es in Bezug auf die Familie und Kinder, beim Sport oder der Ernährung. Ein paar Denkanstöße möchte ich dir gerne geben und freue mich, über deine Meinung zum Thema.

Achtsamkeit beim Sport

Es klingt erstmal komisch, Sport achtsam zu machen. Aber ich finde das Ganze durchaus sinnvoll. Je nachdem welche Motivation du mit dem Sport verbindest, kann dieser durchaus positive oder eben negative Effekte haben.

  1. Hör auf deinen Körper
    Manchmal ist es ein schmaler Grad zwischen „den inneren Schweinehund überwinden“ und „heute geht es einfach nicht“. Es gibt Tage, da bringt es nichts, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Damit ist nicht gemeint, dass du morgens müde bist und keine Lust auf den geplanten Earlybird-Lauf hast, sondern, dass du wirklich erschöpft oder krank bist und dein Körper eindeutige Signale sendet. Erholungs- und Ruhetage sind wichtig für ein gesundes Leben. Mir ist es früher sehr schwergefallen, zu akzeptieren, dass Restdays ihre Berechtigung haben, Mittlerweile weiß ich wie wichtig (und guttuend) sie sind.
  2. Gönn deinem Körper das Warm-Up
    Ein Punkt, an dem ich gerade sehr arbeiten muss, ist es ein sinnvolles Warm-up zu machen. Meist ist die Zeit für Sport mit zwei kleinen Kindern wirklich begrenzt und ich habe noch andere Dinge im Kopf. Doch das Warm-Up sorgt nicht nur dafür, dass Sehnen, Bänder und Muskeln warm sind und du dich nicht verletzt, es dient auch als mentale Vorbereitung auf das Training. Für ein erfolgreiches Training bist du mit dem Kopf ganz bei der Sache, beim Warm-Up kannst du neben dem Warmmachen auch ganz bewusst die aktuellen Alltagsgedanken beiseiteschieben, um ganz da zu sein. (Klingt esoterischer, als es ist.)
  3. Don’t skip the Cool-down
    Jemand, der das Aufwärmen schon nicht priorisiert, schenkt dem Runterkommen nach dem Training wohl noch weniger Aufmerksamkeit. Früher habe ich selbst beim Laufen kein Cool-Down gemacht, sondern bin bis zur Haustür zurückgerannt. Nach dem Krafttraining habe ich genauso wenig an eine kurze Dehneinheit oder ähnliches gedacht. Achtsamkeit in diesem Bereich heißt, deinem Körper die Zeit zu geben, die er braucht. Kurzes Dehnen, lockeres Auslaufen, ruhiges Runterkommen.
  4. Trainiere nachhaltig
    Es gibt wohl fast jeden Monat einen neuen Trend, der als besonders effektiv angepriesen wird. Aber Fakt ist, wer ständig seine Routine ändert und damit gar keine hat, trainiert selten effektiv. Klar ist Bewegung besser, als keine Bewegung. Aber Erfolge und damit wohl auch nachhaltig Spaß hast du nur an einer Sportart, die dir auch wirklich Spaß macht.
  5. Vergleiche dich mit dir selbst
    Immer wenn es um Leistung geht, sind wir geneigt, uns mit anderen zu vergleichen. Ich finde das auch nicht grundsätzlich falsch. Ich vergleiche mich auch mit anderen, um mich zu motivieren oder mir Ziele zu setzen. Letzten Endes ist es mir aber mittlerweile wichtig, besser zu sein als gestern. Jeder hat andere Voraussetzungen, startet anders. Daher ist es wichtig, sich bewusst zu machen: „Was kann ich heute, was konnte ich gestern?“ Selbst, wenn du mal Rückschritte machst, mach dir bewusst, dass Training und Kontinuität dazu führen werden, dass du im Laufe der Zeit besser wirst. Das DU dich verbesserst, selbst, wenn andere vielleicht besser sind. Solange du kein Leistungssportler bist, reicht das vollkommen.

Achtsamkeit im Alltag

Wer (kleine) Kinder hat, hat das perfekte Beispiel dafür, wie man Achtsamkeit im Alltag leben kann. Ich finde es immer wieder wunderbar, zu beobachten, wie meine Tochter einfach ganz und gar im Moment leben kann, vollkommen ins Spiel versunken. Mir fällt es schwer, zwischen all den Verpflichtungen, die der Erwachsenenalltag mit sich bringt, so bei mir zu sein. Aber irgendwo in einem drin ist diese Fähigkeit der kindlichen Versunkenheit noch.

  1. Meditation
    Meditation kann sicher helfen, aber ich bin einfach nicht der Typ, der meditiert. Daher kann ich zu diesem Thema nichts Authentisches beitragen. Im Referendariat haben wir an einem Wochenendseminar mal meditiert und es war eine wirklich interessante Erfahrung. Probier es auch mal aus, vielleicht ist es ja etwas für dich.
  2. Technik ausschalten
    Egal, ob Smartphone, Laptop, Fitnesswatch, Radio oder Fernseher. Manchmal ist der permanente Input an Informationen einfach zu viel und lenkt vor allem zu sehr ab. Leg alles einmal bewusst zur Seite. Ich mache das immer, wenn ich mit den Kindern spiele. Manchmal schaffe ich es nicht, weil ich dann doch ein Foto machen will. Aber gerade das Smartphone kann einem so viel Alltagsaufmerksamkeit rauben. Es empfiehlt sich daher auch Benachrichtigungen ganz auszuschalten und die Apps auf das notwendige Minimum zu reduzieren.
  3. Die alltäglichen Dinge wertschätzen
    Einschlafbegleitung mit kleinen Kindern kann anstrengend sein. Zumindest, wenn das eigene Kind nicht in zehn bis fünfzehn Minuten in den Schlaf findet. Statt mich zu ärgern und genervt von der „verlorenen“ Zeit zu sein, versuche ich die Zeit zu genießen. Gelingt mir nicht immer. Aber in Situationen wie diesen, die man eh nicht ändern kann, ist es so viel gewinnbringender die Zeit zu zweit zu genießen, als sich zu ärgern. Irgendwann will das Kind nicht mehr in den Schlaf begleitet werden und dann werde ich die manchmal nervigen, langen Zeiten vermissen (in denen mir das Kind aber so viele niedliche Dinge erzählt, um Zeit zu schinden). Daher: Richte den Blick auf die positiven Aspekte einer Situation!

Achtsam Essen

Erdbeeren

 

Du bist, was du isst

  1. Essen bewusst genießen:
    Schlinge das Essen nicht einfach in dich rein, sondern mache dir bewusst, was du isst. Wie schmeckt es, wie riecht es, wie sieht es aus? Sicher hat man nicht immer Zeit, in Ruhe zu essen. Doch, wenn du die Zeit hast, nimm sie dir auch!
  2. Iss gesund
    Klar weiß man, dass man gesund essen sollte. Aber überlege dir mal warum du gesund isst? Der einzige Grund dafür ist schließlich, dass du einen gesunden Körper haben möchtest. Und schon in der Antike hieß es, „in einem gesunden Körper, lebt ein gesunder Geist“. Dein Körper leistet jede Tag alles für dich. Daher solltest du achtsam mit ihm umgehen.
  3. Essen ist keine Belohnung
    Ich bin richtig schlecht darin, in stressigen Situationen keinen Schokoriegel zu essen, um mich ein wenig zu belohnen. Aber du bist kein Hund, der ein Leckerli für richtiges Verhalten verdient hat. Wenn du dir etwas Leckeres gönnst, dann mache das bewusst und nicht aus einem Impuls heraus, weil gerade alles etwas stressiger ist.
  4. Selbst kochen
    Nicht jeder steht gerne in der Küche oder am Herd. Aber ein selbst zubereitetes Gericht hilft dir dabei, das was du isst, mehr wertzuschätzen. Es muss ja kein aufwändiges Fünf-Sterne-Essen sein. Auch ein selbst geschnibbelter Salat oder ein frisch gebackenes Brot lassen dich achtsamer mit deinen Lebensmitteln umgehen.
  5. Verwende gute Zutaten
    Als Studentin habe ich immer möglichst günstig gekauft. Mittlerweile sind meine Möglichkeiten da natürlich anders. Doch auch mit kleinem Budget kann man hochwertig und damit bewusst konsumieren und mittlerweile würde ich das auch tun. Einfach, weil ich es mir wert bin, so klischeehaft, es auch klingen mag.

Was sind deine Tipps für einen achtsamem Umgang mit sich selbst und seiner Umwelt. Schreib es gerne in die Kommentare 🙂

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